Taste the waste ... oder wie gut Müll schmecken kann.
Ein Schulprojekt zum Thema Lebensmittelverschwendung
Anlass
Nach Informationen der Welternährungsorganisation wird weltweit rund die Hälfte der Lebensmittel in den Industrieländern vernichtet. Ebenso viel, wie wir essen, landet auch im Mülleimer. Weggeworfene Lebensmittel tragen damit mehr zum Klimawandel bei als der gesamte Verkehr. Eine Halbierung des Lebensmittelmülls würde ebenso viele Klimagase sparen, wie die Stilllegung jedes zweiten Autos. Allein in Deutschland werden jedes Jahr elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen (Bundesernährungsministerium). Diese Informationen waren der Anlass für die Aktion im Jahr 2013.
Idee
Die hoelp gGmbH ist Träger von drei Tafeln in Dithmarschen und sammelt von Supermärkten, Bäckern, Gemüsehändlern etc. die Lebensmittel ein, die sonst auf dem Müll gelandet wären. Neben der Lebensmittelausgabe an Bedürftige war es den Akteuren der hoelp wichtig, auch die Öffentlichkeit über das Thema Lebensmittelverschwendung zu informieren. Insbesondere Kinder und Jugendliche sollten eingebunden werden. Ziel war es, über öffentlichkeitswirksame Aktionen auf die Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen und aufzuzeigen, was jeder Einzelne dagegen unternehmen - und wie man mit dem Mindest-Haltbarkeitsdatum (MHD) umgehen kann.
Durchführung
Zum Auftakt wurde auf dem Marktplatz in Heide/Dithmarschen die Veranstaltung „Deine Dose zählt“ durchgeführt. Dabei sind einige Tausend Lebensmitteldosen für die Dithmarscher Tafeln gespendet worden. Im Verlauf des Projekts wurden alle Dithmarscher Schulen mit dem Dokumentarfilm „Taste The Waste“ ausgestattet. „Valentin Thurn hat die Wirklichkeit in unseren Mülltonnen aufgespürt. In den Abfall-Containern der Großmärkte, der Supermärkte und denen vor unserer Haustür. Sie enthalten Massen einwandfreier Lebensmittel, teilweise noch originalverpackt, oft ist nicht einmal das Haltbarkeitsdatum abgelaufen“, heißt es auf der Homepage www.tastethewaste.com.
In zahlreichen Klassen wurde das Thema vertieft und teilweise in eigene Schulprojekte umgewandelt. Von Seiten der hoelp referierte der Koordinator der hoelp-Tafeln in mehreren Klassen über das Thema. Dabei wurde herausgestellt, wie die Lebensmittel in den Tafeln zusammengestellt und verwendet werden und was jeder/jede Einzelne tun kann, um Lebensmittelverschwendung zu minimieren. Zum Abschluss der Aktion gab es im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung eine öffentliche Veranstaltung, auf der der Film vorgeführt wurde.
Das Rahmenprogramm: Tomatensuppe aus Tomaten, die ansonsten auf dem Müll gelandet wären, wurde kostenlos verteilt. Das Besondere daran war, dass die Suppe aus (natürlich „nagelneuen“) grünen Biotonnen der Abfallwirtschaft Dithmarschen (AWD), ausgegeben wurde. Nach dem Film folgte ein kurzer Fachvortrag eines Experten des Lebensmittelinstituts KIN in Neumünster, der über die Haltbarkeit von Lebensmitteln aufklärte. Im Vorwege der Veranstaltung war die Öffentlichkeit aufgefordert worden, lange abgelaufene Lebensmittel zu spenden. Spitzenreiter war Dosenbrot, das seit 20 Jahren abgelaufen war. Vor Ort wurde durch zwei Köche ein Essen aus lange abgelaufenen Lebensmitteln gekocht und verkostet. Übrigens: Das Essen hat geschmeckt und keiner hat gesundheitliche Schäden davongetragen.
Nachhaltigkeit
Der Film (Taste the waste) dient noch heute als Vorlage für Schulprojekte. Darüber hinaus konnten durch die neu geschaffenen Kontakte weitere Projekte zum Thema Nachhaltigkeit ins Leben gerufen werden.
Kontakt
Hoelp gGmbH – siehe: www.hoelp.de